Puzzle kleben: So wird es richtig gemacht!

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Der Puzzlefreund strahlt, Freude herrscht. Soeben hat er sein Werk vollendet. Stolz begutachtet er das Motiv. Jetzt die Teile auseinanderreissen und zurück in die Schachtel verbannen, wäre zu Schade. Stattdessen wird geklebt. Wie das geht, erfährst du in diesem Artikel.

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Auch ich war stolz, als ich mein erstes «Zämsetzi» mit 1000 Teile vollendet habe. Einige Jahre ist es her. Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich das letzte dunkelgraue Teil in den Himmel einsetzte. Um wenige Tage später den Albtraum eines Puzzlers zu erleben.

Direkt über meinem Bett wollte ich das Puzzle aufhängen. Das Wolfspaar sollte mich in den Schlaf begleiten. Ich kaufte mir im Detailhandel einen Conserver, strich ihn ein und liess das Puzzle trocknen. Eine Stunde später hielt das Ding – dachte ich.

Ich hob das fertige Puzzle an und innert Sekunden flogen die Teile auseinander. Nicht nur ich war zerstört. Die Teile lagen wild verstreut am Boden. Es sah aus als wäre Fasnacht und jemand wirft mit Konfetti um sich.

Ich habe meine Lehren daraus gezogen. Wie es richtig funktioniert, erkläre ich dir in den nächsten Abschnitten. Es gibt drei Standardmethoden, um ein Puzzle zu kleben. Sich auf eine Einzelne zu verlassen, birgt gewisse Risiken. Ich kombiniere meistens Methode 1 und 3.

Methode 1 - Puzzle Conserver

Ein [link category="449" title="Puzzle Conserver"] ist ein spezieller Kleber. Man verteilt ihn über die Teile und lässt ihn eintrocknen. Danach halten die Teile zusammen - so die Theorie. Es gibt verschiedene Hersteller, die einen solchen Kleber anbieten. Sie funktionieren alle ähnlich.

Der Hauptunterschied besteht darin, dass man einige Conserver auf der Vorder- und andere auf der Rückseite einstreicht. Studiere dazu immer die Anleitung auf dem Produkt. Ich verwende meistens den «Conserver Permanent» von Ravensburger.

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Benötigt man für ein Ravensburger Puzzle auch den Ravensburger Conserver? Meiner Erfahrung nach ist das nicht nötig. Aber weder die Verlage noch ich können dir das garantieren. Wenn du also die freie Wahl hast, empfehle ich, die gleiche Marke wie beim Puzzle zu nutzen.

Motivseite kleben

Anhand des Conservers von Ravensburger zeige ich dir, wie einfach man kleinere [link category="227" title="Puzzles"] klebt. Hier wird der Kleber auf der Motivseite eingestrichen. Wobei «Kleber» eine Untertreibung ist. Denn die Flüssigkeit bietet einen zusätzlichen Schutz. Schliesslich sollen die Farben nicht nach wenigen Wochen verblassen.

Puzzle kleben: Es kann losgehen!

Unterlage verwenden

Die Versuchung ist gross, gleich loszulegen. Richte dir zuerst einen angenehmen Arbeitsplatz ein. Dazu gehört eine Unterlage wie ein Karton oder Backpapier. Wenn du direkt auf dem Tisch arbeitest, wird dieser dreckig und dein Puzzle bleibt daran kleben.

Backpapier eignet sich besonders als Zwischenlage, weil es dünn und geschmeidig ist. Wenn deine Teilchen bereits auf dem Tisch liegen, fährst du einfach unter eine Ecke und ziehst das Papier langsam unten durch. Das funktioniert meistens problemlos. In meinem Beispiel habe ich einen Karton verwendet.

Conserver anwenden

Vor dem Gebrauch sollte man den Conserver durchschütteln. Dann drückt man die Flasche zusammen, sodass die Flüssigkeit herausläuft. Für diesen Schritt braucht es etwas Übung und Kraft. Egal welche Marke ich bisher genutzt habe, der Kleber tröpfelt eher mühselig aus der Flasche.

Verteile den Kleber gleichmässig in die Rillen.

Es hilft, wenn man mit dem Schwämmchen etwas tupft und Kreisbewegungen ausführt. Sobald die schaumige Flüssigkeit auf den Teilchen liegt, muss man sie sorgfältig verteilen. Achte darauf, dass der Kleber in die Rillen gelangt.

Nun ist etwas Geduld gefragt. Warte mindestens eine Stunde, bis der Kleber ausgetrocknet ist. Die Teile sind nun wieder vollständig transparent. Anschliessend solltest du etwas an den Teilen herumspielen. Halten die wirklich?

Keine Sorge: Nach dem Trocknen ist alles wieder transparent.

Wenn du nur mit einem Conserver arbeitest, rate ich dir, noch einmal Kleber einzustreichen. Sonst droht dir dasselbe Schicksal wie meinen Wölfen. Wenn du zusätzlich Methode 3 anwendest, dann könnte ein Vorgang reichen. Grundsätzlich gilt: lieber einmal zuviel Kleber als zu wenig.

Achtung: Ich empfehle, das Puzzle noch mit einer Kartonplatte auf der Rückseite zu verstärken! In der dritten Methode erkläre ich, wie es geht.

Laut Ravensburger reicht der Conserver für ca. 4 x 1000 Teile. Wenn du genügend Klebemasse eingestrichen hast, solltest du unbedingt das Schwämmchen auswaschen. Dadurch ist dein Conserver auch für dein nächstes Puzzleabenteuer einsatzbereit.

Puzzle wenden

Ein altbekanntes Problem, stellt das Wenden des Motives dar. Das ist bei einigen Conservern notwendig, aber auch wenn man mit Klebestreifen oder Karton arbeitet. Wenn du die «Sandwich Methode» anwendest, kann eigentlich nichts schiefgehen.

Dazu benötigst du zwei gleich grosse Kartonstücke. Idealerweise sind diese auf jeder Seite etwa ein bis zwei Zentimeter länger als dein Sujet. Die erste Scheibe gehört unter die Teile. Je nach Dicke des Kartons funktioniert das nicht. Keine Sorge: Backpapier ist wieder dein Freund und Helfer.

Wenn du ein Backpapier zwischen Tisch und Motiv gezogen hast, kannst du das ganze Puzzle verschieben. Du ziehst einfach am Backpapier und gleitest über den Karton. Anschliessend drückst du mit einer Hand auf die Teile und mit der anderen ziehst du das Backpapier wieder heraus. Damit hast den kniffligen Teil bereits hinter dir.

Die Sandwich-Methode mit Chlüpperli

Wie bei einem leckeren Käsesandwich liegt das Beste in der Mitte. Bei uns sind das die heiligen Teilchen. Lege also den zweiten Karton als Deckel drauf. Nun fixiert man die beiden Kartonschichten. Ich nutze dafür «Chlüpperli» für Kleider. Grosse Büroklammern funktionieren wohl auch.

Wenn du genügend Klammern angebracht hast, wendest du einfach dein Sandwich. Ich presse dabei immer die beiden Kartonflächen in der Mitte mit meinen Händen zusammen. Insbesondere bei grossen Puzzles mit über 1000 Teilen ist das wichtig.

Das Puzzle liegt mit der Rückseite nach oben

Methode 2 - Klebestreifen

Ganz ehrlich: Ich bin nicht Fan von dieser Methode. Ich habe sie einmal anhand eines Produktmusters ausgetestet. Für Anfänger bzw. kleinere Puzzles finde ich sie unpraktisch. Schnell hängen manche Teile ungewollt am Klebeband. Zudem bilden die Streifen nervige Wellen.

Dennoch haben die Klebestreifen ihre Berechtigung. Bei sehr grossen Puzzles ist es mühsam einen Kleber meterlang zu verteilen. Deshalb verwendet man oft ca. 20 cm breite Klebstreifen, um das Puzzle zu fixieren. Anschliessend montiert man das Motiv auf eine stabile Holzplatte: Video-Anleitung

Für Effektpuzzles können Klebestreifen ebenfalls hilfreich sein. Vielleicht fragst du dich: «Was zum Teufel sind Effektpuzzles»? Darunter fallen zum Beispiel Leuchtpuzzles. Diese besitzen einen fluoreszierendem Aufstrich, wodurch das Puzzle im Dunkeln zu leuchten beginnt.

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Der Ravensburger Conserver kommt mit Leuchtpuzzles klar. Ob das auch für andere Hersteller zutrifft, weiss ich nicht. Entweder beim Hersteller nachfragen oder eben Klebstreifen verwenden.

Methode 3 – Untergrund wie Karton nutzen

Diese Methode ist insbesondere bei riesigen Puzzles mit mehr als 1000 Teilen zu empfehlen. Sie ist wesentlich stabiler. Ich empfehle dir allerdings, zuerst Methode 1 oder 2 anzuwenden. Erst wenn deine Teile schon etwas zusammenhalten, solltest du mit einer Unterlage arbeiten.

Als Unterlage dient entweder eine Spanplatte oder ein Karton. Idealerweise ist die Unterlage ca. 5 mm dick. Anschliessend benötigst du einen Klebestoff. Das kann Latex-Bindemittel, Holzleim, Tapetenkleister oder ein Conserver sein.

Wichtig ist, dass der Kleber nicht zu wässrig ist. Sonst nehmen die Kartonteilchen Schaden. In Baumärkten gibt es hunderte verschiedene Produkte. Lass dich beraten oder probiere das Ganze kleinflächig aus.

Streiche den Klebestoff auf den Untergrund ein. Verwende nicht zuviel Kleber. Es soll zwar halten, aber du willst ja nicht deine Teilchen ertränken. Es wäre sehr schade, wenn Weissleim auf die Motivseite gelangt. Drück das Puzzle vorsichtig an.

Gegebenenfalls kannst du es gleichmässig beschweren. Anschliessend ist wieder Geduld gefragt. Je nach Kleber kann das locker zwei, drei Stunden dauern. Wie du dein Puzzle anschliessend einrahmen kannst, erfährst du in einem separaten Beitrag:

PS: Meine Wölfe habe ich übrigens wieder zusammengesetzt und anschliessend mit Methode 1 und 3 für die Ewigkeit verklebt.

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