Spiel der Woche #33: Hanabi

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«Hanabi» ist japanisch und bedeutet Feuerwerk. Kein Samurai, sondern der Franzose Antoine Bauza hat das Spiel erfunden. Die Karten hält man verkehrt: Alle Mitspieler kennen deine Zahlen & Farben – nur du nicht. Feuerwerke knallen bereits vor dem 1. August. Einzig der Spielspass ist hier nicht verkehrt!

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Ein neues Spiel auszuprobieren, ist wie ein Geschenk auszupacken: Man weiss nie, was einem erwartet. Um etwas Licht ins Dunkle zu bringen, stellt spielezar.ch jede Woche ein Gesellschaftsspiel ausführlich vor. Diese Woche: «Hanabi»

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Spielablauf

Das Kartenspiel Hanabi ist ein Mix aus Kommunikation und Kooperation. Ihr spielt im Team. Euer Ziel ist es, 25 Zahlenkarten in der richtigen Reihenfolge abzulegen. Gelingt euch dies, habt ihr gewonnen. Im Wohnzimmer zündet ein imaginäres aber legendäres Feuerwerk.

Jede Zahlenkarte gehört zu einer Farbe: Rot, Gelb, Grün, Blau oder Weiss. Die Zahlen 1 bis 5 müssen auf fünf Stapeln angelegt werden:

Karten ablegen bei Hanabi (Quelle: Abacusspiele)

Im Idealfall liegen am Ende 25 Karten vor euch. Klingt einfach, oder? Nicht ganz, denn bei Hanabi hältst du allerdings deine Karten verkehrt auf der Hand. Ja du hast richtig gelesen. Du bekommst vier Karten. Sie zeigen mit der Rückseite gegen dich:

Links deine Karten, rechts die Karten eines Mitspielers. (Quelle: Abacusspiele)

Deine Mitspieler sehen folglich, welche Karten du in petto hast. Ausspielen musst du allerdings selber. Damit dies nicht völlig zufällig geschieht, dürfen Tipps gegeben werden. Wenn man am Zug ist, stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung:

  1. Hinweis geben
  2. Karte abwerfen
  3. Karte ausspielen

Hinweis geben

Niemand hat eine Ahnung, welche Karten man selber gezogen hat. Ganz am Anfang kann nur eine Eins ausgespielt werden. Folglich gibt man zu Beginn des Spiels meistens Hinweise. Ein Hinweis kann entweder zahlen- oder farbenbasiert sein.

Entscheidest du dich z.B. für die Zahl 2. Zeigst du einem deiner Mitspieler alle Zweien auf seiner Hand an. Mann muss alle Zweien nennen. Hat er dreimal eine Zwei, zeigst du ihm alle drei Karten an. Mit den Farben geht es genau gleich. Du entscheidest dich für Rot und tippst auf alle roten Karten beim Mitspieler.

Ihr könnt nicht unbegrenzt Hinweise geben. Sonst wäre Hanabi ein Klacks! Wenn du einen Rat erteilt hast, musst du ein Hinweisplättchen umdrehen. Sind alle Acht aufgebraucht, beginnt die Zockerphase. Alternativ könnt ihr auch neue Tipps freispielen, indem ihr Karten abwerft.

Karte abwerfen

Ist ein Spieler der Meinung, dass er unbrauchbare Karten besitzt, kann er pro Zug eine abwerfen. Diese wird offen auf den Ablagestapel gelegt. Der Spieler nimmt sich vom Nachziehstapel eine neue Karte. Danach dürft ihr zudem ein Hinweisplättchen zurückdrehen.

Karte ausspielen

Euer Feuerwerk zündet nur, wenn ihr auch Karten ablegt. Wenn ein Spieler eine Karte ablegt, darf er sie beim entsprechenden Farbstapel anlegen. Natürlich nur, wenn sie auch passt! Anschliessend zieht er eine Karte nach. Passt die Zahl nicht, fliegt die Karte auf den Ablagestapel und ein Gewitterplättchen wird aufgedeckt.

Spielende

Gewitter sind die Feinde eines prächtigen Feuerwerks. Petrus kennt keine Gnade: Habt ihr ihn dreimal geärgert, lässt er Blitze und Regen über euch herabfallen. Das Spiel endet sofort. Alternativ endet das Spiel, wenn ihr alle 25 Karten korrekt abgelegt habt oder der Nachziehstapel aufgebraucht ist.

Beurteilung

Hanabi ist ein eingenartiges Spiel – im positiven Sinne. Mehrere innovative Elemente sorgen für abwechslungsreiche Unterhaltung. Da man seine Karten verkehrt hält, wird man nicht nur beim Aufnehmen zu einer ganz anderen Denkweise gezwungen. So mancher Jasser hat seine Liebe Mühe damit.

Die Spielregeln von Hanabi sind wirklich einfach. Der Einstieg klappt nach wenigen Minuten. Ich habe die Anleitung nach ca. 15 Minuten verstanden und weitere fünf Minuten später erteilten wir erste Hinweise. Sicher auch ein Grund dafür, dass Hanabi zum Spiel des Jahres 2013 gekürt wurde.

Hanabi ist nicht das erste gute Kartenspiel. Ich verweise immer wieder gerne auf «Bohnanza». Trotzdem hat sich Hanabi als erstes Kartenspiel bei der Jury durchgesetzt. Das ist bemerkenswert und ein toller Erfolg für den Autor Antoine Bauza. Dieser hatte bereits mit «7 Wonders» sein Talent bewiesen.

Wie kann ich mit möglichst wenigen Tipps, möglichst viel Information übermitteln?

Diese Frage spricht unterschiedliche Spielertypen an. Es ist interessant zu beobachten, wie jede Spielgruppe seine individuelle Herangehensweise entwickelt. Tipps werden von Runde zu Runde immer ausgeklügelter.

Dies ist auch notwendig. Denn ein legendäres Feuerwerk, erzielt man nur mit cleveren Ratschlägen. Man sollte vorsichtig sein, wenn man hohe Zahlen wegwirft. Die Fünfen gibt es nur einmal!

Spielcharakter

Komplexität
1
Hanabi ist ein simples kooperatives Spiel, welches aber eine erstaunliche Spieltiefe bietet.
Glücksfaktor
1
Der Glücksfaktor ist gering. Man kann zwar schlecht ziehen, entscheidend sind aber die Tipps.
Strategie
3
Mit welchen Hinweisen helfe ich meinen Mitspielern am meisten? Wie verhindere ich ein bösartiges Gewitter? Hanabi erfordert volle Konzentration und ein gutes Gedächtnis.
Kommunikation
3
Bei den Tipps darf man zwar nicht viel plappern, aber Hanabi ist trotzdem ein kommunikatives Spiel. Gerne bespricht man nach einer Runde die gegebenen Hinweise.
Hektik
1
Es ist keine Hektik vorhanden. Es zieht einer nach dem anderen.

Fazit

Hanabi ist ein Allrounder: Familien, Gelegenheitsspieler und Kenner kommen auf ihre Kosten. Das Kartenspiel macht richtig Spass – vor allem wenn einem das perfekte Feuerwerk gelingt. Kurz: Mit dem Spiel des Jahres von 2013 kann man nicht viel falsch machen!

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