Spiel der Woche #42: Exit – die verlassene Hütte

2648 Views Kommentare

Die Exit Reihe von Kosmos hat eingeschlagen wie eine Bombe. Die ersten drei Titel wurden 2017 zum Kennerspiel des Jahres ausgezeichnet. Muss man Experte sein, um diese Rätsel lösen zu können? Nein, keineswegs. Ohne zu spoilern, zeige ich dir, wie das Spielprinzip funktioniert.

Inhaltsverzeichnis: [ Ausblenden ]

Ein neues Spiel auszuprobieren, ist wie ein Geschenk auszupacken: Man weiss nie, was einem erwartet. Um etwas Licht ins Dunkle zu bringen, stellen wir von spielezar.ch jede Woche ein Gesellschaftsspiel ausführlich vor. Diese Woche: «Exit – die verlassene Hütte»

[gameinfo product="2196"]

Spielablauf

Bei der Exit Reihe handelt es sich um Rätselspiele, die man meistens in einer Gruppe löst. Es ist aber auch möglich, die Knobelaufgaben alleine in Angriff nehmen. Ganz wichtig: Man kann jedes Exit Spiel nur einmal spielen, da man einen (grossen) Teil des Spielmaterials zerstört.

Zum Spielablauf fasse ich mich kurz, sonst würde ich zuviel verraten. Ihr lest zu Beginn am besten die Anleitung laut vor, damit jeder weiss, auf was ihr euch einlässt. Dann startet ihr das eigentliche Spiel.

Spielmaterial von Exit

Ihr findet bei der Ausgabe «die verlassene Hütte» ein braunes Büchlein vor. Dieses beinhaltet dutzende Hinweise, die ihr entschlüsseln müsst, um die Rätsel zu lösen. Dabei sieht ihr z.B. einen Bauplan oder auch die Innenansicht des Wohnzimmers. Achtet auf die Details und stellt Verknüpfungen her.

Wenn ihr ein Rätsel gelöst habt, gebt ihr den Code auf der Drehscheibe ein. Diese spuckt euch die entsprechende Lösungskarte aus. Die Lösungskarte wird euch sagen, ob ihr auf dem richtigen Wege seid oder über ihr besser noch einmal grübelt.

Wenn ihr nicht weiterkommt, könnt ihr Hilfe-Karten nutzen. Pro Rätsel bekommt ihr mehrere Tipps in Häppchen serviert. Wenn ihr gar nicht weiterkommt, könnt ihr euch auch die Auflösung ansehen. Seid ihr im Flow, so ist Exit selbsterklärend. Nach jeder Knobelaufgabe werdet ihr weitergeleitet.

Beurteilung

Die Preisverleihung zum Kennerspiel des Jahres 2016 hat eine richtige Welle für Escape Room Spiele entfacht. Die Autoren Inka & Markus Brand haben sich diesen Erfolg redlich verdient. Die ganze Exit Reihe ist wirklich Klasse und überrascht immer wieder aufs Neue.

Etwas unglücklich ist die Bezeichnung «Kennerspiel des Jahres». Es klingt so, als müsste man Vielspieler sein. Dem wiederspreche ich klar. Die Rätsel sind zwar anspruchsvoll, aber es hilft einem wenig, wenn man zuvor stundenlang «Die Kolonisten» oder Ähnliches gespielt hat.

Die Kniffe erkennt man durch logisches Denken und Mustererkennung. Ich löse solche Rätselspiele am liebsten in einer Gruppe von vier bis fünf Personen. So ergänzen sich die Ideen, wie man vorankommt. Kinder unter 12 Jahren können ebenfalls mitspielen, werden aber nur mit Hinweisen von Erwachsenen weiterkommen.

Wie steht es um die Nachhaltigkeit der Exit Reihe? Ich sehe das relativ gelassen. Es sollte sich nur jeder Käufer bewusst sein, dass man diese Spiele nur einmal spielen kann! Eine Ausgabe kostet weniger als 20 Franken.

Wenn man zu viert spielt, wird jeder für 5 Franken ca. 60 bis 90 Minuten bestens unterhalten. Das finde ich mehr als fair. Manchmal kosten die Snacks mehr, die nebenher gegessen werden. Mit den Preisen von Kino, Konzerten oder Sportveranstaltungen will ich das gar nicht erst vergleichen.

«Ressourcenverschwendung» las man auch ab und zu. Ich finde das ehrlich gesagt etwas lächerlich. Das Spielmaterial besteht fast ausschliesslich aus Papier. Wie viele Zeitungen, Magazine oder Werbungen landen täglich im Müll, ohne dass sie jemals gelesen wurden?

[list products="2177"]

Vor einigen Wochen habe ich «Escape Room» von Norris vorgestellt. Welches Spiel ist besser? Schwer zu sagen. Beide sind gut. Bei Escape Room ist der Nervenkitzel dank der Decoder Maschine etwas höher. Dafür löst man bei der Exit Reihe (gefühlt) mehr Rätsel. Preislich halten sie sich die Waage, da Escape Room vier Fälle beinhaltet.

Spielcharakter

Komplexität
2.5
Das Spielprinzip ist einfach. Innerhalb von wenigen Minuten legt ihr los. Die Rätsel haben es aber in sich.
Glücksfaktor
1
Glück ist nicht wichtig.
Strategie
2.5
Wenn ihr viele Punkte holen wollt (schnell und wenige Tipps nutzen), dann müsst ihr konstruktiv zusammenarbeiten. Aufgaben teilen und Probleme diskutieren.
Kommunikation
3
Man ist ständig am Werweissen, wie man ein Rätsel lösen muss. Man gibt einander Tipps usw.
Hektik
3
Wenn man Exit ehrgeizig (auf Zeit) spielt, kommt durchaus etwas Hektik auf.

Fazit

Für alle Rätselfreunde ist die Exit Reihe ein Pflichtkauf. Es macht Sinn, mit der verlassen Hütte zu beginnen. Es ist eines der einfacheren Rätsel und wurde immerhin zum Kennerspiel des Jahres ausgezeichnet. Mit den anderen Fällen erhält ihr neue Elemente und Kniffe. Deinen Hirnzellen wird es nie langweilig!

loading ...