Spiel der Woche #22: Bang!

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«Bang» - ein Treffer. Im gleichnamigen Kartenspiel von Abacus tauchen die Teilnehmer in den Wilden Westen ein. Banditen und Gesetzeshüter sorgen für ein Kugelfeuer. Dabei gehörst du zu einem von drei Teams. Aber wer ist Freund und wer Feind?

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Ein neues Spiel auszuprobieren, ist wie ein Geschenk auszupacken: Man weiss nie, was einem erwartet. Um etwas Licht ins Dunkle zu bringen, stellt spielezar.ch jede Woche ein Gesellschaftsspiel ausführlich vor. Diese Woche: «Bang»

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Spielablauf

Bang ist ein deduktives Teamspiel. Schrittweise erahnst du, wer mit bzw. gegen dich spielt. Alle erhalten eine Rollenkarte. Sie verrät dir, in welchen Team du agierst. Die Rollenkarte zeigst du niemanden. Bei sieben Spielern treffen folgende Typen aufeinander:

  • Ein Sheriff
  • Zwei Hilfssheriffs
  • Drei Banditen
  • Ein Gesetzloser

Wie es sich gehört, gibt sich der Sheriff öffentlich zu erkennen. Freund aber auch Feind wissen Bescheid. Damit steht der Sheriff sofort auf der Abschussliste der Banditen. Neben den Banditen bilden der Sheriff und seine Helfer ein Team. Der Gesetzlose ist auf sich alleine gestellt.

Sheriff, Hilfsheriff, Bandit oder Gesetzloser?

Um den Spielablauf zu verstehen, muss man die Ziele der einzelnen Teams kennen. Das Team der Gesetzeshüter will alle Banditen und den Gesetzeslosen erledigen. Die Banditen gewinnen, wenn sie den Sheriff töten. Der Gesetzeslose obsiegt nur, wenn er als Letzter überlebt.

Personenkarte

Neben der Rollenkarte erhält jeder Revolverheld eine Charakterkarte. Diese spielen auf historische bzw. fiktive Persönlichkeiten aus dem wilden Westen an. So sind etwa Bart Cassidy (Butch Cassidy), Jesse Jones (Jesse James) oder Lucky Duke (Lucky Luke) mit von der Partie.

Jeder Charakter besitzt eine spezielle Fähigkeit!

Die Charakterkarte legt man offen aus. Jede Person hat eine eigene Spezialfähigkeit, die man zu Beginn laut vorliest. Manche sind nützlich im Angriff andere in der Verteidigung. Die Patronen auf er Karte symbolisieren die Lebenspunkte an, mit der man ins Spiel einsteigt.

Spielzug

Der Sheriff darf die Ballerei eröffnen. Zusätzlich erhält er einen Lebenspunkt mehr, als auf seiner Charakterkarte vermerkt ist. Immerhin ist er das Hauptziel aller Banditen und braucht deshalb zusätzlichen Schutz. Ein Spielzug besteht aus drei Schritten:

  1. Zwei Karten ziehen
  2. Karten ausspielen
  3. Überschüssige Karten abwerfen

Spielkarten

103 Spielkarten sind für die eigentlichen Aktionen verantwortlich. Dabei kann zwischen braunen und blauen Karten unterschieden werden. Die Blauen verbessern langfristig deine Fähigkeiten, die Braunen führen zu sofortigen Ereignissen.

Zu Beginn erhält jeder Spieler so viele Handkarten wie Lebenspunkte. Am Ende eines Spielzuges darf jeder Schütze maximal so viele Karten auf der Hand halten, wie er Lebenspunkte besitzt. Hat er mehr Karten, muss er sie abwerfen.

Mit der "Bang" Karte startest du einen Angriff.

Am häufigsten ist die «Bang» Karte. Sie darf pro Zug allerdings nur einmal ausgespielt werden. Es sei denn du hast eine entsprechende Waffe. Mit ihr greifst du den Feind (oder Freund) an, sofern er in deiner Reichweite liegt. Der Getroffene verliert einen Lebenspunkt.

Hat ein Spieler keine Lebenspunkte mehr, scheidet er aus. Er muss dann seine Rollenkarte offenlegen. Hat der Angegriffene allerdings eine «Fehlschuss» Karte, bleibt er verschont. Achtung: Gegner können nur attackiert werden, wenn sie in deiner Reichweite liegen. Dafür ist die Sitzordnung entscheidend.

Deine beiden Nachbarn haben eine Distanz von 1 zu dir. So zählt man einfach weiter und hat für jeden Spieler einen Abstand. Mit einer geeigneten Schusswaffe wie der Winchester triffst du auch weit entfernte Ziele. Manche Charakter- oder blaue Karten erhöhen allerdings auch die Distanz.

Die Spielkarten sind vielfältig. So bringt dir das «Bier» einen Lebenspunkt zurück. Mit der «Cat Balou» zwingst du einen beliebigen Spieler, eine seiner Karte wegzuschmeissen. Das «Dynamit» versetzt die Gruppe mit seiner Explosionsgewalt in Angst und Schrecken.

Spielende

Für den einzelnen Spieler kann Bang relativ schnell enden, sofern er alle Lebenspunkte verloren hat. Er kann zwar nicht mehr ins Geschehen eingreifen, aber mit seinem Team noch immer gewinnen. Das ganze Spiel ist zu Ende, wenn ein Team sein Ziel erreicht hat. Es gibt zwei Möglichkeiten:

  1. Der Sheriff ist tot
  2. Alle Banditen und der Gesetzeslose sind tot

Beurteilung

Bang ist ein unterhaltsames Teamspiel. Es wurde bereits über eine Million Mal verkauft! Nicht viele [link category="235" title="Gesellschaftsspiele"] können das von sich behaupten. Das Kartenspiel hat auch einen deduktiven Charakter, da die Rollenverteilung (zu Beginn) nicht klar ist.

Bang gewann mehrere Preise und wurde durchweg positiv rezensiert. Nicht umsonst hat das [link category="241" title="Kartenspiel"] mehrere Erweiterungen. In unserem Spieleshop findest du ausserdem eine Würfel- und eine Sonderedition:

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Das Regelwerk ist ausführlich und klar beschrieben. Im Prinzip ist Bang relativ einfach. Jeder Spieler erhält zudem eine Karte, auf der alle Symbole erklärt werden. Die Gestaltung der Karten ist nicht nur hübsch, sondern auch intuitiv.

In unserer Runde befanden sich mehrere Revolverhelden, die sonst eher selten Karten oder Würfel zücken. Sie fanden alle recht schnell den Zugang zu Bang und waren begeistert von der wilden Schiesserei. Der Spassfaktor und die Spielzeit sind stark von der Teilnehmerzahl abhängig.

Je mehr Spieler, desto lustiger. Dadurch steigt aber auch die Spielzeit merklich an. Mit sieben bewaffneten Charakteren kann die Runde durchaus eine Stunde betragen. Zockt man nur zu viert, segnet der Sheriff vielleicht schon nach wenigen Minuten das Zeitliche.

Teamwork

Wie es sieht es mit strategischen Elementen aus? Die gibt es. Der erste Bandit, der eine Kugel auf den Sheriff abfeuert, outet sich. Er wird anschliessend selbst zur Zielscheibe. Schnell wird klar, wer, auf welcher Seite steht. Nur der Gesetzlose versucht, seine Rolle zu vertuschen.

Der Gesetzlose sorgt sich um die Sicherheit des Sheriffs. Dieser hält ihn für einen Hilfssheriff. Nach und nach fallen Hilfssheriffs und Banditen aus dem Spiel. Sind nur noch der Sheriff und der Gesetzlose übrig, fällt er ihm in den Rücken und es kommt zum kapitalen Duell.

Entscheidend sind weniger die einzelnen Aktionen eines Spielers, sondern die Strategie als Team. Sowohl die Banditen wie auch die Gesetzeshüter sollten versuchen, gezielt einen Gegenspieler zu attackieren. Schiesst man wild auf unterschiedliche Leute, überleben alle oder nur die Falschen.

Zielpublikum

Für wen ist Bang geeignet? Für fast alle. Es ist ein lockeres Partyspiel. Die Spieler überlegen nicht lange für ihre Aktionen. Es sollte intuitiv gespielt werden. Bang hat aber auch einen Nachteil: Spieler scheiden aus und verbringen den Rest des Zusammentreffens als Zaungast.

Spielcharakter

Komplexität
2
Es gibt zwar viele Aktionsmöglichkeiten, aber die Regeln sind super geschrieben und die Karten selbsterklärend.
Glücksfaktor
3
Wer gute Karten zieht, ist klar im Vorteil. Auch trägt die Sitzpositionen einiges zum Ausgang des Spiels bei.
Strategie
2
Es ist kein klassisches Strategiespiel. Dennoch muss jedes Team eine gemeinsame Strategie entwickeln. Agiert ein Bandit egoistisch, hat er meistens keine Chance.
Kommunikation
4
Das Spiel hat einen kommunikativen Charakter. Angriffe werden angekündigt, Duelle ausgetragen und Nicklichkeiten ausgetauscht.
Hektik
1
Bang wird ihm Uhrzeigersinn gespielt. Hektische Situationen gibt es eigentlich keine.

Fazit

Bang ist ein erfolgreiches Kartenspiel. Du übernimmst eine Rolle im Wilden Westen und agierst in einem von drei Teams. Gewinnen könnt ihr nur, wenn ihr eine gemeinsame Strategie verfolgt. Ideal für Gruppen und Partys.

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