Spiel der Woche #57: Isle of Skye

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Anführer eines Clans zu sein, ist einfach. In Isle of Skye zählt nur, wer sich auf den Königsthron setzt und über die restlichen Häuptlinge herrscht. Das Kennerspiel von 2016 ist strategisch spannend und bietet zahlreiche Variationen. Bist du bereit, dich zum schottischen König zu küren?

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Ein neues Spiel auszuprobieren, ist wie ein Geschenk auszupacken: Man weiss nie, was einem erwartet. Um etwas Licht ins Dunkle zu bringen, stellen wir von spielezar.ch jede Woche ein Gesellschaftsspiel ausführlich vor. Diese Woche: «Isle of Skye»

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Spielablauf

Jeder Spieler schlüpft in die Rolle eines Häuptlings. Der Clanführer, der sein Gebiet am cleversten aufbaut, gewinnt das Spiel. Er wird zum König der schottischen Insel Skye. Welches Gebiet sich durchsetzt, bestimmen Wertungsplättchen.

Das Spielmaterial von Isle of Skye ist top!

Die Wertungsplättchen machen den Reiz des Spiels aus. Von den insgesamt 16 sind pro Partie nur vier relevant. Sie bestimmen, ob Schafe, Bauernhöfe oder Ähnliches wertvoll sind. Manchmal zählen aber auch das grösste Wassergebiet oder die meisten Schiffe auf See.

Jeder Häuptling startet mit einer Burg, von wo aus er sein Reich ausweitet. Dazu legt er Landschaftsplättchen an das Gebiet. Landschaften bekommt man aber nicht geschenkt. Sie werden ersteigert.

Im Prinzip besteht eine Partie aus mehreren Spielrunden, wo die selben Vorgänge wiederholt werden. In einer Runde werden folgende Aktionen durchgeführt:

  1. Geld beziehen
  2. Drei Landschaftsplättchen ziehen
  3. Verdeckt bieten
  4. Landschaftsplättchen kaufen
  5. Landschaftsplättchen an das Clangebiet legen
  6. Siegpunkte verteilen

Wer nach der letzten Runde am meisten Siegpunkte gesammelt hat, gewinnt das Spiel. Merke: In der nächsten Partie werden die Siegpunkte anhand von anderen Kriterien vergeben, da neue Wertungsplättchen Isle of Skye aufmischen.

Beurteilung

Alle Gesellschaftspiele, die den Preis «Spiel des Jahres» abräumen, ziehen Aufmerksamkeit auf sich. Isle of Skye hat den Award für Kennerspiele erhalten – zurecht, wie ich meine. Kennerspiele sind anspruchsvoll und dauern lange, nicht wahr?

Ja, meistens ist das so. Aber nicht in diesem Fall. Isle of Skye ist bereits ab acht Jahren freigegeben und dauert ca. 60 Minuten. Bei der ersten Partie benötigt man deutlich länger, bis man sich einen Überblick verschaffen hat. Danach sind selbst Spielzeiten von 45 Minuten realistisch.

Können Kinder Isle of Skye spielen? Es ist definitiv kein Brettspiel für Kinder ohne Spielerfahrung. Dazu ist es zu anspruchsvoll und die Wertungen zu vielfältig. Dennoch im Vergleich zu einem «Mombasa» vom Pegasus Verlag ein Klacks. Ich empfehle Isle of Skye als Einstieg in die Welt der Kennerspiele.

Das Spiel Isle of Skye macht richtig Spass, bietet unzählige taktische Möglichkeiten und wird nie langweilig. Aufgrund der wechselnden Wertungsplättchen verläuft jede Partie anders. Eine geradlinige Gewinnstrategie gibt es natürlich nicht.

Der Glücksfaktor ist eher gering, aber beim Ziehen von Landschaftsplättchen vorhanden. Wahre Strategen und Taktiker werden sich aber meistens auf den Königsthron setzen. Mir gefällt das Spiel mit drei oder vier Personen am besten.

Spielcharakter

Komplexität
3
Für ein Kennerspiel relativ einfach, aber natürlich anspruchsvoller als durchschnittliche Familienspiele.
Glücksfaktor
2
Welche Landschaftsplättchen werden gezogen? Aber dennoch: Glück ist bei Isle of Skye zweitrangig.
Strategie
4
Man sollte seine Strategie immer den gezogenen Wertungsplättchen anpassen.
Kommunikation
2
Man redet nicht ständig miteinander, aber da synchron gezogen wird, ist Isle of Skye dennoch interaktiv.
Hektik
1
Es gibt keine hektischen Elemente.

Fazit

Isle of Skye ist ein wunderbares Legespiel. Das Kennerspiel von 2016 ist nicht so kompliziert, wie man vielleicht meinen könnte. Für Gelegenheitsspieler ist es ein idealer Einstieg in die Welt der anspruchsvolleren Brettspiele.

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