Spiel der Woche #31: King of Tokyo

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Kennst du King Kong, Godzilla und Co? Bei «King of Tokyo» wirst du selbst zum tobenden Monster. Du willst die alleinige Herrschaft über Tokyo erlangen. Eliminiere deine Gegner, bevor es dich selbst erwischt. Das Würfelspiel von Richard Garfield schlägt ein wie eine Bombe!

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Ein neues Spiel auszuprobieren, ist wie ein Geschenk auszupacken: Man weiss nie, was einem erwartet. Um etwas Licht ins Dunkle zu bringen, stellt spielezar.ch jede Woche ein Gesellschaftsspiel ausführlich vor. Diese Woche: «King of Tokyo»

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Spielablauf

Bei King of Tokyo verwandelt sich jeder Spieler in ein Monster. Um zu gewinnen, muss man entweder alle Gegner eliminieren oder 20 Siegpunkte sammeln. Die Hauptstadt Japans ziert die Spielfläche. Sie zeigt an, ob sich eine Bestie in- oder ausserhalb von Tokyo befindet. Sonst hat sie keinen Einfluss.

Jeder Spieler erhält eine eigene Anzeigetafel mit zwei Rädchen. Dort werden die Siegpunkte (Sterne) und die Lebenspunkte (Herze) festgehalten. Zu Beginn hat man 10 Lebenspunkte, aber schon bald greifen feindliche Biester an. Hat man alle Lebenspunkte verloren, scheidet man aus.

Das Spielmaterial von King of Tokyo (Quelle: iello)

King of Tokyo ist ein Würfelspiel. Pro Zug darf man alle Würfel maximal dreimal rollen. Nach jedem Wurf kann man passende Würfel zur Seite legen. Nach den drei Würfen werden die Symbole ausgewertet. Die sechs Würfel besitzen verschiedene Typen:

  1. Zahlen
  2. Energiebrocken
  3. Pranken
  4. Herze

Zahlen

Wenn du mindestens dreimal dieselbe Zahl zur Seite legen konntest, erhältst du Siegpunkte. Du wirst mit so vielen Punkten belohnt wie die Zahl auf den Würfeln. Würfelst du also dreimal eine Zwei, drehst du das Rädchen auf deiner Anzeigetafel um zwei hoch.

Wenn du mehr als drei Würfel mit der selben Zahl rollst, erhältst du für jeden zusätzlichen Würfel einen weiteren Siegespunkt. Fünf Einsen entsprechen beispielsweise drei Punkten: 1 Zahlenpunkt + 2 Bonuspunkte.

Energiebrocken

Würfelst du Blitze, sammelst du Energiebrocken. Die grünen Steinchen kannst du gegen Karten eintauschen. Diese verleihen deinem Monster besondere Kräfte. Manche Karten verstärken den Angriff andere die Verteidigung. Manche Karten führen zu einem sofortigen Effekt, andere behält man das ganze Spiel:

Verleihe deinem Monster besondere Kräfte! (Quelle: iello)

Pranken

Zeit für Action! Mit einer Pranke verletzt du die gegnerischen Monster. Allerdings nur die, welche sich nicht am selben Ort aufhalten wie du. Befindet sich dein Charakter ausserhalb von Tokyo, greifst du nur Monster an, welche die Stadt in Angst und Schrecken versetzen.

Bei vier Spielern gibt es nur einen Platz: «Tokyo City». Mit fünf oder sechs Monstern kann auch «Tokyo Bay» besetzt werden. Beide Schauplätze zählen einfach als Stadt. Sie unterscheiden sich nicht.

Wer sich in Tokyo befindet, greift mehrere Monster ausserhalb der Stadt an. Ein Rundumschlag sozusagen. Das werden sich nicht alle gefallen lassen. Die Biester schlagen zurück! Merke: Wer alle angreift, wird zur Zielscheibe von mehreren grässlichen Kreaturen.

Nach einer Attacke darf man Tokyo verlassen. Tut man dies, nimmt der Angreifer den Platz in der Metropole ein. Mut wird belohnt. Wer sich eine ganze Runde in der Stadt aufhält, erhält zwei zusätzliche Siegespunkte.

Herze

Das Herzsymbol steht für Lebenspunkte. Nach einem Angriff ist deine Spielfigur angeschlagen, um sie zu heilen, benötigst du Herzen. Mit jedem Herz kannst du deine Lebenspunkte, um eins erhöhen. Ein Herz hebt quasi eine Pranke auf. Wer keine Lebenspunkte mehr besitzt, scheidet aus.

Spielende

Wenn ein Monster 20 Siegpunkte gesammelt hat, endet der Spass mit King of Tokyo. Derjenige Spieler hat die japanische Hauptstadt übernommen. Der Rest liegt ihm zu Füssen. Erreicht kein Monster 20 Siegpunkte, wird solange gespielt, bis nur noch eines lebt.

Beurteilung

King of Tokyo ist ein äusserst beliebtes Spiel. Es befindet sich auf dutzenden Toplisten. Erfunden wurde das Spiel von Richard Garfield. Vielleicht sagt dir «Magic the Gathering» etwas. Es gehört zu den erfolgreichsten Sammelkartenspielen und stammt ebenfalls aus der Feder von Garfield.

Lass dich deswegen nicht täuschen. Die beiden Spiele haben wenig gemeinsam. King of Tokyo ist ein rassiges Einsteigerspiel. Das Würfelspiel ist einfach zu lernen. Die Regeln sind selbst für Spielmuffel ein Klacks. King of Tokyo ist nicht komplex, aber trotzdem ist jede Runde einzigartig.

Die Karten, welche man mit Energiebrocken kauft, sind sehr vielfältig. Wir haben einen ganzen Abend lang mit sechs Personen King of Tokyo gezockt. Dabei haben wir vielleicht ein Drittel der Karten zu Gesicht bekommen. Da lassen sich hunderte Runden mit verschiedenen Konstellationen spielen.

Das Design bzw. Spielmaterial gefällt mir ausserordentlich gut. Der iello-Verlag hat mich schon bei «Sea of Clouds» überzeugt. King of Tokyo steht dem im Nichts nach. Die Monster sind lustig und cool. «Cyber Kitty» ist zum Beispiel eine Kombination aus Katze und Roboter. Ein Genuss.

Für wen ist King of Tokyo geeignet? Für fast alle Gelegenheitsspieler und Familien. Auch Vielspieler lieben das Spiel. Einzig der hohe Glücksfaktor schmeckt manchen eingefleischten Strategen nicht so. Ich sage immer: Jeder, wie er will.

Spielcharakter

Komplexität
2
Zu Beginn wirkt King of Tokyo etwas kompliziert: Siegpunkte, Lebenspunkte, Würfel, Energiebrocken, Angriff usw. Eine Runde und alles ist klar!
Glücksfaktor
3
Es ist ein Würfelspiel. Der Glücksfaktor ist dementsprechend hoch.
Strategie
2
Die wichtigste strategische Frage: Gehe ich nach Tokyo und bleibe ich auch da?
Kommunikation
2.5
Es ist kein kommunikatives Spiel. Aber wenn man feindliche Monster attackiert, führt das immer zu Emotionen.
Hektik
1
Trotz vielen Pranken ist King of Tokyo ein ruhiges Spiel. Einzig die riesigen Würfel machen etwas Lärm...

Fazit

King of Tokyo ist ein Knüller. Perfekt als Einsteigerspiel: Es ist modern, unterhaltsam und spielt sich rassig. Langweile kommt nie auf und selten bleibt es bei einer Runde. Wer mit einem relativen hohen Glücksfaktor leben kann, sollte hier zugreifen!

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