Spiel der Woche #83: Kampf gegen das Bünzlitum

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Hast Du die Schanze voll politischer Korrektheit? Bei «Kampf gegen das Bünzlitum» lässt Du die Sau raus und treibst die Meute zu einem Lachanfall. Schaffst du es, Darth Vader und Bündnerfleisch in einem Satz zu verwenden? Ein lustiges Partyspiel für Erwachsene!

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Ein neues Spiel auszuprobieren, ist wie ein Geschenk auszupacken: Man weiss nie, was einem erwartet. Um etwas Licht ins Dunkle zu bringen, stellen wir von spielezar.ch regelmässig Gesellschaftsspiele ausführlich vor. Diese Woche: «Kampf gegen das Bünzlitum»

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Spielablauf

Falls du das amerikanische Kultspiel «Card against Humanity» kennst, kannst du diesen kurzen Abschnitt überspringen. «Kampf gegen das Bünzlitum» basiert nämlich auf demselben Spielprinzip. Die Regeln sind so kurz und knackig, dass ich sie einfach von der Rückseite der Schachtel zitiere:

Spielvorbereitung

Auf der Tischmitte wird je ein verdeckter Stapel mit roten und weissen Karten aufgestellt. Jeder Fiesling schnappt sich acht weisse Karten und idealerweise auch noch einen Drink/ein Bier. Der gemeinste Spieler (die Entscheidung liegt beim Besitzer des Spiels) zieht eine rote Karte und übernimmt so die Funktion des Rundenbosses.

Basis-Regeln

Der Rundenboss liest seine rote Karte laut vor. Nun wählt jeder Fiesling aus seiner Hand die lustigste und inkorrekteste Antwort und übergibt diese verdeckt dem Rundenboss. Bei Fragekarten mit mehreren Lücken entspricht die Anzahl der auszuwählenden Karten (echt jetzt?) der Anzahl der Lücken.

Beispielkarten (Quelle: kampfgegendasbuenzlitum.ch)

Danach liest der Rundenboss alle erhaltenen Antworten vor und wählt seinen Favoriten aus. Der Gewinner erhält die rote Karte als Trophäe zum Rumprollen.

Alle Spieler füllen ihre Hand wieder auf, sodass jeder wieder acht weisse Karten hat. Der nächste Spieler im Uhrzeigersinn ist der neue Rundenboss - der bitterböse Spass beginnt von vorne. Muhahaaaha!

Beurteilung

«Kampf gegen das Bünzlitum» wurde erfolgreich mit einer Kickstarter Kampagne finanziert und ist mittlerweile in der 3. Auflage im Fachhandel erhältlich. Erfinderin ist die Luzerner Grafikdesignerin Angela Vögtli.

Beim «Kampf gegen das Bünzlitum» steht definitiv der Spass im Vordergrund. Es ist ein Partyspiel für Erwachsene. Für Kinder sind die Begriffe eindeutig zu derb. Die Kreationen der Spieler gehen nicht selten unter die Gürtellinie. Das ist Teil des Spiels.

Wie muss man sich das vorstellen? «Papa Moll ist neu Lobbyist für Nutten.» oder «Wladimir Putin ist neu Lobbyist für Viagra», sind nur zwei mögliche Beispiele.

Was hältst Du von:

  • «Yoda ist das uneheliche Kind von Sepp Blatter und Vreni Schneider.»
  • «Die 2. Gotthardröhre soll durch den Verkauf von Zyankali finanziert werden.»
  • «Mike Shiva hat im Joggeli Stadionverbot erhalten wegen Mitführens von warmen Biers.»

Wenn Du das lustig findest, dann ist der «Kampf gegen das Bünzlitum» ein super Spiel. Die Begriffe reichen von Ebola, über Mikropenis bis hinzu zu einem vollgeschissenen Dixie-Klo.

Natürlich kommt auch Donald Trump vor. Er ist eine Art Joker. Man kann ihn bei fast jeder Lücke nutzen und gewinnt auch fast immer. Unglaublich dieser Typ!

In unserer Runde kam das Spiel gemischt an. Manche konnten nicht genug lachen, andere ging der "Humor" zu weit. Die Antworten reichten von elegant & kreativ bis zu derb & unterste Schublade. Man muss schon ein Vollblutsbünzli sein, um bei diesem [link category="238" title="Partyspiel"] nicht zu lachen...

Ich denke, das Spiel funktioniert am besten mit sechs bis acht Leuten, ist aber auch schon zu viert richtig unterhaltsam. Natürlich fliesst hier auch gerne mal ein bisschen Alkohol. Es gibt sogar eine vorgeschlagene Trinkspielvariante.

Lohnt sich «Kampf gegen das Bünzlitum»? Ja, wer tiefschwarzen Humor mag, sollte hier zugreifen. Der Preis ist für ein Kartenspiel zugegebenermassen relativ hoch. Aber es ist eine Schweizer Entwicklung und beinhaltet stolze 150 Fragekarten und 450 Antwortkarten! Die Qualität der Karten ist hervorragend.

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Der Erfolg von «Kampf gegen das Bünzlitum» führte zu einer Comedy-Erweiterung. Zehn Schweizer Comedians wie Dominic Deville, Beat Schlatter oder Andreas Thiel erhöhen den Spielspass mit je zehn 10 Karten.

Spielcharakter

Komplexität
1
Simples Partyspiel für Erwachsene.
Glücksfaktor
1
Es geht ohnehin nicht ums Gewinnen.
Strategie
1
Sei lustig! Tolle Strategie, ich weiss... 
Kommunikation
5
Hier dreht sich alles um lustige Kreationen.
Hektik
1
Das Spiel mag asozial, sexistisch, politisch unkorrekt oder was weiss ich sein, aber nicht hektisch.

Fazit

Das Spielprinzip ist nicht neu. Dennoch hat «Kampf gegen das Bünzlitum» seine Daseinsberechtigung. Es ist (je nach Spieler) super lustig und perfekt auf die Schweiz zugeschnitten. Der Erfolg gibt dem derben Partyspiel Recht!

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