Spiel der Woche #56: The Mind

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Bei «The Mind» wirst du Eins mit deinen Mitspielern. Ohne sich abzusprechen, versucht ihr, Karten in der richtigen Reihenfolge abzulegen. Gedankenübertragung ist gefragt! Das Kartenspiel von Wolfgang Warsch ist zum Spiel des Jahres 2018 nominiert.

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Ein neues Spiel auszuprobieren, ist wie ein Geschenk auszupacken: Man weiss nie, was einem erwartet. Um etwas Licht ins Dunkle zu bringen, stellen wir von spielezar.ch jede Woche ein Gesellschaftsspiel ausführlich vor. Diese Woche: «The Mind»

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Spielablauf

Zahlenkarten von 1 bis 100 in aufsteigender Reihenfolge abzulegen, ohne sich abzusprechen – das klingt irgendwie verrückt, oder? Mit The Mind von Wolfgang Warsch ist es möglich! Die Regeln dieses Kartenspiels sind leicht.

Alle Spieler sitzen im selben Boot und durchlaufen verschiedene Levels. Im ersten Level erhält jeder Spieler eine Karte, im zweiten Level zwei usw. Hat jeder Teilnehmer seine Karten aufgenommen, beginnt die Meditationsphase. Der Nervenkitzel beginnt, wenn alle ihre Hand auf den Tisch gelegt haben.

The Mind - Kartenspiel

Jeder Spieler darf nun seine tiefste Karte ausspielen, aber nur einer sollte es tun! Nämlich derjenige, der den niedrigsten Wert in seinem Deck hält. Hat man z.B. die 1, legt man diese sofort in die Mitte. Je länger keine Karte ausgespielt wird, desto höher dürfte die tiefste Karte sein.

Die Spieler synchronisieren ihr Zeitgefühl, deuten Fingerzuckungen oder analysieren den gegenüberliegenden Gesichtsausdruck. Begeht das Team einen Fehler, müssen sich die Spieler mit den tieferen Werten sofort melden. Die Gruppe verliert dann ein Leben und die übersprungenen Karten gehen aus dem Spiel. Das Level wird normal fortgeführt.

Ist ein Level geschafft, erhält man manchmal ein zusätzliches Leben oder einen Wurfstern. Der Wurfstern ist eine nützliche Hilfe in engen Situationen. Hebt ein Spieler seine Hand, deutet er damit an, dass er einen Wurfstern nutzen möchte. Heben die restlichen Spieler ebenfalls ihre Hand, ist die stumme Abstimmung angenommen. Nun dürfen alle ihre tiefste Karte offen abgeben.

Spielende

Meistens endet The Mind, indem alle Leben aufgebraucht wurden. Ab und zu gelingt es harmonischen Teams, alle Levels zu meistern. Dann seid ihr in einer neuen Dimension angelangt.

Beurteilung

The Mind reitet auf der Erfolgswelle. Auf Blogs, in Facebook Gruppen oder in Foren ist ein Hype, um das simple Kartenspiel aus dem Nürnberger-Spielkarten Verlag ausgebrochen. Die Nominierung zum Spiel des Jahres 2018 ist das Tüpfelchen auf dem i.

Vorneweg: Ich glaube nicht, dass The Mind eine Chance gegen Azul haben wird. Das Fliesenleger Spiel von Michael Kiessling gibt meiner Meinung nach einfach mehr her. Aber abwarten... Am 23. Juli wird die Jury den Sieger präsentieren.

Spieltechnisch erinnert The Mind unweigerlich an The Game aus dem selben Verlag. Dabei empfinde ich Letzteres als strategischer. Aber wem The Game gefällt, dem wird The Mind Spass auch bereiten...

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An The Mind reizt dieses unterbewusste Zeitgefühl. Wenn niemand eine Karte ausspielt, erhöhen alle Spieler in Gedanken ihre Werte. Dabei sollten alle auf der selben Welle reiten. Sind wir schon bei 50 oder noch bei 35? Wie schnell man innerlich «hochzählt», hängt von der Gruppe und vom Level ab.

Spielcharakter

Komplexität
1
The Mind ist ein sehr zugängliches Kartenspiel. Wer die Zahlen von 1 bis 100 beherrscht ist innert zwei drei Minuten voll dabei.
Glücksfaktor
3
Den Sieg kann man bei The Mind nicht immer erzwingen. Wenn man zu viert spielt und alle 40er Werte auf der Hand halten, wird es extrem schwer.
Strategie
1
Eine wirkliche Strategie gibt es nicht. Das Team muss sich von Level zu Level besser aufeinander abstimmen und sich kennenlernen.
Kommunikation
4
Hinweise sind verboten! Trotzdem wird immer wieder gesprochen, vor allem wenn Fehler passieren. Die Interaktivität ist ohnehin kaum zu überbieten, da man immer am Zug sein kann.
Hektik
2.5
Besonders hektisch ist The Mind nicht, aber manchmal muss man sehr schnell reagieren, um die nachfolgende Karte abzulegen.

Fazit

The Mind ist ein interessantes Kartenspiel für Gruppen. Es wurde 2018 zum Spiel des Jahres nominiert. Schafft ihr die Levels, ohne auch abzusprechen? Einfach ist das keineswegs, aber unmöglich auch nicht!

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