Spiel der Woche #1: Keilerei

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In der ersten Ausgabe der Rubrik «Spiel der Woche» stelle ich «Keilerei – das saustarke Kartenspiel» vom Schweizer Verlag carta.media vor. Die weiterentwickelte Version von Elfer raus richtet sich an Familien und Gelegenheitsspieler.

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Ein neues Spiel auszuprobieren, ist wie ein Geschenk auszupacken: Man weiss nie, was einem erwartet. Um etwas Licht ins Dunkle zu bringen, stellt spielezar.ch jede Woche ein Gesellschaftsspiel ausführlich vor. Diese Woche: «Keilerei»

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Spielablauf* auch 1x 20 Minuten möglich

Bei Keilerei versucht man, möglichst schnell Karten abzulegen. Das Spiel besitzt vier vordefinierte Startkarten in den Farben rot, gelb, grün und blau:

Keilerei - das gesamte Spielfeld besitzt vier Reihen à je 15 Karten.

An diese Startkarten kann die vorherige bzw. darauffolgende Zahlenkarte gelegt werden. Bei Rot sind dies acht und zehn, bei Gelb sieben und neun usw. Eine Farbe ist zu Ende, wenn alle Karten von 1 bis 15 auf dem Tisch liegen.

Falls dich das an den Klassiker «Elfer raus» erinnert, liegst du vollkommen richtig. Der Legemechanismus ist bei diesen beiden Spielen identisch. Dennoch entzückt Keilerei mit neuen unterhaltsamen Elementen:

  • Jeder Spieler nimmt die Karten von eigenem Stapel auf.
  • Pro Spielzug darf eine beliebig (schlechte) Karte dem Nachbar gegeben werden.
  • Joker- und Schweinekarten bringen unvorhersehbare Wendungen.
  • Das Punktesystem bestraft geizige Strategen.

Joker und Schweinekarte

Eine Jokerkarte darf an eine beliebige Stelle gelegt werden. Somit kann man sich seinen eigenen Weg freispielen. Weil ein Joker so stark ist, kommt er nur dreimal vor. Ein Joker bleibt nicht auf Lebzeiten Joker an der gelegten Stelle liegen.

Der Joker ersetzt die rote 12

Wird ein Joker eingesetzt, darf die eigentlich passende Zahlenkarte eingesetzt werden und die Joker wird in die eigene Hand aufgenommen. Erhältst du zum Beispiel keine Jokerkarte nach dem Verteilen, bedeutet dies nicht, dass du das ganze Spiel ohne ihn auskommen musst.

Der Clue an den drei Jokerkarten liegt auch darin, dass sich drei Zahlenkarten gar nicht im Spiel befinden. Ist zum Beispiel die blaue sieben nicht im Spiel, hilft nur die Jokerkarte, die Reihe fortzubilden.

Eine Schweinekarte darf dem linken Nachbarn weitergereicht werden. Dieser zieht daraufhin eine Ereigniskarte, welche er sofort ausführen muss. Insgesamt stellen vier Schweine- bzw. neun Ereigniskarten das Geschehen auf den Kopf. Hier drei Beispiele:

Drei von neun Ereigniskarten

Ein Spiel endet, wenn eine Person all seine Karten abgelegt hat. Keilerei wird nach Anleitung über drei Runden gespielt. Deshalb werden für die übrigen Spieler Minuspunkte vergeben:

Karte Minuspunkte
Zahlenkarte -1
Schweinekarte -3
Jokerkarte -5

Es werden also Spieler bestraft, die ihre Joker- und Schweinekarten zu lange in den Händen behalten.

Beurteilung

Wie ist das [link category="241" title="Kartenspiel"] Keilerei einzustufen? Ich finde es ein dynamisches Familienspiel mit hohem Unterhaltungswert. Schweine- bzw. Jokerkarten bringen Leben in die Runde. Allerdings erhöhen diese Elemente den ohnehin schon vorhanden Glücksfaktor zusätzlich.

Welche Karten man zieht, hat einen grossen Einfluss auf das Endergebnis. Da eine Runde nur ca. 20 Minuten dauert, wird sich das Glück aber relativ schnell einmal ausgleichen.

Es ist natürlich der Spielgruppe überlassen, ob man drei Runden zockt und das vorgeschlagene Punktesystem übernimmt oder ob nach einer Runde Schluss ist. Ich mag das Punktesystem. Ich finde es sinnvoll und fair.

Spielcharakter

Komplexität
2
Rascher Spielstart nach etwa 15 Minuten. Zwei Runden genügen, um den Mechanismus aus dem FF zu beherrschen.
Glücksfaktor
4
Relativer hoher Glücksfaktor beim Kartenziehen. Ebenso entscheidend ist, welche Karten nicht im Spiel sind und welche Ereigniskarten gezogen werden.
Strategie
1
Mit schlechten Karten hat man nur beschränkte Möglichkeiten, zu gewinnen.
Kommunikation
1
Kommunikation ist fast nicht nötig, findet aber automatisch statt.
Hektik
1
Es ist ein ruhiges Spiel ohne hektische Elemente.

Vielleicht fragst du dich, ob du Keilerei, Elfer raus oder gar beides anschaffen solltest? Falls du eines der Spiele bereits besitzt, kannst du dir das Andere aus meiner Sicht sparen. Trotz Features wie Joker- und Schweinekarten, bleiben die Kartenspiele ähnlich.

Für Familien empfehle ich Keilerei. Der Unterhaltungsfaktor ist höher und die Karten sind wunderbar illustriert. Da werden Kinder bestimmt ihren Spass daran haben! Für Gelegenheitsspieler ohne Kinder ist die Wahl reine Geschmackssache.

Fazit

Keilerei ist ein unterhaltsames Kartenspiel für die Familie. Es orientiert sich stark am Klassiker Elfer raus. Neue Spielelemente führen zu unvorhersehbaren Wendungen und erhöhen den Glücksfaktor.

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