Spiel der Woche #82: For Sale

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Bieten, Kaufen, Verkaufen und dicke Schecks einstreichen. Damit ist das Spielprinzip von For Sale zusammengefasst. Dieses muntere Familienspiel hat bereits zwei Jahrzehnte auf dem Buckel, spielt sich aber so locker, sodass es bei uns immer wieder auf den Tisch kommt!

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Ein neues Spiel auszuprobieren, ist wie ein Geschenk auszupacken: Man weiss nie, was einem erwartet. Um etwas Licht ins Dunkle zu bringen, stellen wir von spielezar.ch regelmässig Gesellschaftsspiele ausführlich vor. Diese Woche: «For Sale»

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Spielablauf

For Sale ist ein simples Kartenspiel mit einem interessanten Bietmechanismus. Jeder Spieler agiert als Immobilienmakler und versucht möglichst viel Kohle zu verdienen. Das Spiel besteht aus zwei Phasen: Kaufen und Verkaufen.

Kaufphase

In der Kaufphase ergattern sich die Spieler Immobilien. Die Immobilienkarten besitzen Werte von 1 bis 30. Je höher der Wert, desto prunkvoller die Liegenschaft. In einer Bietrunde werden so viele Immobilien wie Spieler aufgedeckt. Jeder Makler wird eine Karte ersteigern.

Spielmaterial (Quelle: iello)

Der Startspieler beginnt mit seinem Gebot. Er bietet z.B. zwei Münzen. Der nächste Spieler muss dieses Gebot übertreffen. Tut er das nicht, nimmt er sich die niedrigste Immobilienkarte. So geht es Spieler für Spieler weiter. Ist der Startspieler wieder an der Reihe kann er sein wieder erhöhen.

Der Trick: Nur der Höchstbietende bezahlt den vollen Betrag seines Gebots. Alle anderen müssen nur die Hälfte bezahlen. Beispiel: Es bieten nur noch zwei Spieler. Der eine bietet sechs Münzen und der andere steht bei Sieben. Der Spieler mit sechs Münzen steigt aus. Er bezahlt jetzt nur drei Münzen und erhält das zweitbeste Gebäude.

Bei fünf Spielern werden insgesamt sechs solche Kaufphasen nacheinander durchgespielt. Sobald alle 30 Gebäudekarten versteigert wurden, beginnt die Verkaufphase.

Verkaufphase

In der Verkaufphase wird der Spiess umgedreht. Es werden so viele Checkkarten wie Mitspieler in der Tischmitte aufgelegt. Nun legt jeder Spieler verdeckt eine seiner Immobilien in die Runde. Anschliessend wird gleichzeitig aufdeckt.

Der Spieler mit der wertvollsten Liegenschaft erhält den höchsten Check usw. So vergehen wieder sechs Runden. Bis alle Immobilien verkauft wurden.

Spielende

Nach der Verkaufsphase zählen die Spieler die Werte auf den Checks (plus evtl. übrige Münzen) zusammen. Wer die höchste Summe erreicht, hat diese Partie For Sale gewonnen.

Beurteilung

For Sale ist natürlich kein Kennerspiel, welches man vier Stunden am Stück zockt. Es ist auch nicht neu. So ist die Erstausgabe von Stefan Dorra bereits 1997 erschienen. Trotzdem reizt mich dieses kleine [link category="241" title="Kartenspiel"] immer wieder. Eine Partie dauert meistens lediglich ca. 25 Minuten.

An Weihnachten haben wir mehrere Runden For Sale zu viert und zu fünft gespielt. Die Regeln sind auch für nicht Spielefreaks verständlich. Der Bietmechanismus ist zwar interessant, aber nicht so komplex. Das ist durchaus positiv gemeint!

Dadurch merken selbst Einsteiger relativ schnell, worauf sie achten müssen. So kann es gefährlich sein, sich auf einen Bieterkrieg einzulassen.

Wenn man sein Gebot nochmals erhöht, hofft man manchmal regelrecht darauf, dass ein Mitspieler auch noch einmal nachzieht. So, dass man das zweitbeste Gebäude zum halben Preis erhält.

Das Spielmaterial von iello gefällt mir, wie immer, sehr gut. Die Illustrationen sind putzig. Egal ob Kartonkiste, Tipizelt, Strohhütte oder Märchenschloss. Gerade Kinder haben immer etwas zu entdecken und zum Schmunzeln. Einzig die Kartonmünzen hätten etwas grösser ausfallen dürfen.

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Für wen eignet sich For Sale? Für Gelegenheitsspieler, die einfache Regeln und kurzweilige Bietspiele mögen. Familien mit Kindern kommen ebenfalls auf ihren Geschmack. Die Kinder sollten allerdings schon etwas mit Zahlen umgehen können!

Spielcharakter

Komplexität
1
Ein zugängliches Familienspiel mit leicht verständlichen Spielregeln.
Glücksfaktor
3
Der Glücksfaktor ist ziemlich hoch. Die Gebote der anderen Makler kann man nicht beeinflussen. In der Verkaufsphase entscheiden oftmals Kleinigkeiten über fette bzw. dünne Schecks.
Strategie
2
Die Strategie ist simple: günstig kaufen, teuer verkaufen. In erster Linie muss man seine Mitspieler einschätzen. Was werden diese tun?
Kommunikation
2.5
Durch das Bieten und Vergleichen hat For Sale einen interaktiven Charakter. Dazu trägt auch die Spielgeschwindigkeit bei. Es gibt kaum Wartezeiten.
Hektik
1
Immobilienmakler müssen wohlüberlegt handeln. Deshalb gibt es keine hektischen Elemente.

Fazit

For Sale ist ein wunderbares Bietspiel von iello. Selbst Spielmuffel finden schnell Zugang. Dank der kleinen Verpackung ist es auch für die Ferien geeignet.

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