Spiel der Woche #48: Zug um Zug

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Zug um Zug gewann 2004 den Spiel des Jahres Preis. In den folgenden Jahren erschienen mehrere Variationen von diesem Leckerbissen. Heute stellen wir die besonders beliebte Ausgabe mit der Europa Spielkarte vor. Bis du bereit für dieses spannende Zugabenteuer?

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Ein neues Spiel auszuprobieren, ist wie ein Geschenk auszupacken: Man weiss nie, was einem erwartet. Um etwas Licht ins Dunkle zu bringen, stellen wir von spielezar.ch jede Woche ein Gesellschaftsspiel ausführlich vor. Diese Woche: «Zug um Zug»

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Spielablauf

Zug um Zug ist ein Familienspiel vom «Days of Wonder» Verlag. Dennoch sind die Spielregeln etwas anspruchsvoller als bei einigen anderen Familienspielen. Nachfolgend werde ich die Spielregeln dementsprechend nur in groben Zügen vorstellen.

Ziel des Spiels ist es, möglichst viele Punkte zu sammeln. Punkte erhält man hauptsächlich, indem Zugstrecken baut und Ziele erreicht. Bei Zielen muss man zwei bestimmte europäische Städte miteinander verbinden. Generell gilt, dass lange Strecken stärker belohnt werden als kurze.

Spielfläche Zug um Zug - Europa

Alle Spieler beginnen mit 45 Waggons in individueller Farbe, 4 Wagenkarten, 4 Zielkarten und 3 Bahnhöfen. Aus den vier Zielkarten wählt jeder Spieler mindestens eine aus. Danach startet das eigentliche Wettrennen, um die attraktivsten Zugstrecken Europas. Wer an der Reihe ist, führt genau eine von vier möglichen Aktionen durch:

  1. Wagenkarten nehmen
  2. Eine Strecke nutzen
  3. Zielkarten ziehen
  4. Bahnhof bauen

Wagenkarten sind wie eine Währung in «Zug um Zug». Mit ihnen nutzt (baut) man Strecken. Wenn du dir den Spielplan oben ansiehst, wirst du verschiedene Streckenfarben erkennen. Die Strecke Zürich-München kostest beispielsweise zwei gelbe Wagenkarten. Wenn du sie bezahlst, kannst du zwei deiner Waggons auf die Spielfläche stellen.

Neben den üblichen Wagenkarten gibt es die Lokomotiven. Sie dienen als Joker und können für jede Farbe genutzt werden. Wenn du z.B. die Strecke Berlin-Warschau nutzen möchtest, kannst du zwei rosafarbene und zwei Lokomotiven bezahlen.

Zug um Zug - Spielsituation

Es liegen immer fünf Wagenkarten offen aus. Zwei davon darf man sich nehmen, wenn man am Zug ist. Liegt nur Mist da, greift man blind zum Nachziehstapel. Liegt eine Lokomotive offen aus, darf man die zwar nehmen, allerdings verzichtet man damit auf eine zweite Wagenkarte.

Gegen Ende des Spiels wird es attraktiver, neue Zielkarten zu ziehen. Damit kann man neue Punkte sammeln. Wer Ziele allerdings nicht erreicht, wird mit denselben Minuspunkten bestraft! Also nicht übermütig werden...

Manche Verbindungsknoten sind extrem beliebt. Schnell versuchen die verschiedenen Unternehmer diese Abschnitte mit ihren Waggons zu besetzen. Hier kommen die Bahnhöfe ins Spiel. Wer einen Bahnhof baut, darf eine bestimme Strecke eines Gegners von da aus mitnutzen. Dadurch kann man sein Ziel weiterhin erreichen, auch wenn eine Teilstrecke in fremden Besitz ist.

Spielende

Zug um Zug endet, wenn ein Spieler nur nach maximal zwei Waggons seiner Farbe übrig hat. Dann darf jeder Zugunternehmer noch einmal ziehen, bevor die Punkteabrechnung den Sieger bestimmt.

Beurteilung

Zug um Zug ist schon beinahe ein Klassiker. Die Originalversion stammt aus den USA und hat 2004 den Spiel des Jahres Preis abgeräumt. Worin unterscheidet sich die Europaversion? Eigentlich sind beiden Ausgaben sehr ähnlich, wobei mir die Europaversion besser gefällt.

Ich würde sagen, «Zug um Zug – Europa» einfach eine verbesserte Variante ist. So gibt es die Bahnhöfe erst seit 2005. Zudem wurden die Zielkarten überarbeitet und ausbalanciert. Als Europäer findet man sich ausserdem etwas besser auf der Landkarte zurecht.

Lasst euch zu Beginn nicht von den Regeln rund um Tunnelbau bzw. Fähren abschrecken. Zug um Zug ist ein zugängliches Familienspiel. Hat jeder Spieler zwei drei Spielzüge ausgeführt, entsteht schnell ein angenehmer Rhythmus. Kinder im Primarschulalter können problemlos miteifern.

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Mir hat das Zugabenteuer rund um Europa sehr gut gefallen. In gewisser Weise erinnerte es mich an alte Monopoly Zeiten. Das Strecken bauen mit den Waggons ist vergleichbar mit den Häusern und Hotels. Zug um Zug ist deshalb geeignet, klassische Monopolyzocker in die Welt der modernen Brettspiele einzuführen.

Spielcharakter

Komplexität
2
Zug um Zug ist ein verständliches Familienspiel. Unerfahrene Brettspieler mögen eine Runde benötigen, bis alle Prinzipien verstanden haben, aber eine Hexerei ist es wirklich nicht.
Glücksfaktor
2
Beim Ziehen der Wagen- und Zielkarten ist Glück mit dabei. Ebenso sind die Zielkarten geheim. Das heisst, die Gegner wissen mit ihren Aktionen nicht, welche Auswirkungen das für den Rest hat.
Strategie
3
Zug um Zug eröffnet verschiedene Strategien. Sammle ich zuerst viele Karten und baue dann grosse Strecken oder baue ich sofort die kleinen umkämpften?
Kommunikation
2
Zug um Zug ist ein ruhiges Wettrennen. Gesprochen wird eher wenig. Interaktiv ist das Brettspiel trotzdem, weil man sich unweigerlich in die Quere kommt.
Hektik
1
Hektische Elemente sind bei Zug um Zug nicht vorhanden.

Fazit

Zug um Zug ist ein spannendes Familienspiel. Die Regeln sind nicht zu kompliziert. Zudem sind strategische Möglichkeiten sowie Glücksfaktoren vorhanden. Wer Züge sowie Aufbauspiele mag, sollte dem Spiel definitiv eine Chance geben!

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