Spiel der Woche #41: Diamant

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No Risk no Fun – Bei Diamant sind mutige Schatzsucher gesucht! Bei diesem wunderbaren Familienspiel begebt ihr euch in fünf düstere Höhlen, wo ihr nach wertvollen Rubinen sucht. Wer lange in der Höhle verweilt, füllt seine Taschen bis oben, riskiert aber, alles zu verlieren.

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Ein neues Spiel auszuprobieren, ist wie ein Geschenk auszupacken: Man weiss nie, was einem erwartet. Um etwas Licht ins Dunkle zu bringen, stellen wir von spielezar.ch jede Woche ein Gesellschaftsspiel ausführlich vor. Diese Woche: «Diamant»

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Spielablauf

Diamant ist ein Familienspiel von Alan Moon und Bruno Faidutti. Der Spielablauf ist übersichtlich und leicht zugänglich. Jeder Spieler nimmt automatisch an der ersten Tranche einer Expedition teil. Zu Beginn wird die erste Expeditionskarte aufgedeckt. Es gibt drei verschiedene Typen:

  • 15 Schatzkarten
  • 15 Fallenkarten
  • 5 Reliktkarten

Wenn eine Karte aufgedeckt wurde, entscheidet sich jeder Abenteurer, ob er in der Höhle bleibt oder ob er ins Camp zurückkehrt. Die Entscheidung hängt davon ab, welche Expeditionskarte gezogen wurde. Nicht alle sind euch wohlgesonnen.

Expeditionskarten

Schatzkarte

Wenn Ihr eine Schatzkarte gezogen habt, seid ihr auf Rubinen gestossen. Auf der Karte ist die Anzahl Rubinen vermerkt, die ihr gefunden habt. Ihr teilt sie durch alle Spieler, die sich noch in der Höhle befinden. Die überzähligen Steine legt ihr auf die Schatzkarte.

Fallenkarte

Edelsteine haben ihren Preis... Als Schatzsucher setzt ihr euch ernsthaften Gefahren aus. Bei Diamant gibt fünf verschiedene Fallen. Jeder Kartentyp existiert dreimal. Wenn ihr die erste Falle aufdeckt, passiert nichts. Erst wenn die zweite Karte vom selben Typ gezogen wird, rennen die gierigen Schatzsucher um ihr Leben.

Alle sich noch in der Höhle befindenden Abenteurer lassen ihre Edelsteine fallen und stressen ins Camp zurück. Die Beute ist weg! Übrig bleiben nur ein paar Schweissperlen. Zu Schaden kommt aber niemand. An der nächsten Expedition nehmen wieder alle Spieler teil.

Reliktkarten

Die Reliktkarten sind besonders wertvoll. Sie lassen sich aber nicht aufteilen. Wenn ihr eine Reliktkarte aufdeckt, legt ihr einen Diamanten im Wert von fünf oder zehn Rubinen darauf. Wer die Höhle alleine verlässt, stibitzt sich den Klunker.

Entscheidungskarten

Nach jeder Expeditionskarte entscheiden sich die Spieler, ob sie die Höhle verlassen oder ob die Jagd nach Edelsteinen weitergeht. Wenn man ins Camp zurückkehrt, sicherst man seine Beute ab. Auf dem Rückweg sammelt man alle überzähligen Steine auf den Karten ein.

Dies gilt allerdings nur, wenn man alleine unterwegs ist. Machen sich andere Spieler im selben Moment auf den Rückweg, müsst ihr wieder alles teilen. Überzählige Steine bleiben liegen. Relikte können nur eingesammelt werden, wenn man alleine zurückkehrt.

Alle Spieler treffen ihre Entscheidung geheim und simultan. Dafür legt man einfach die «Zurück» oder «Weiter» Karte vor sich verdeckt ab. Dann drehen alle gleichzeitig um. Für die Abenteurer, die in der Höhle gebliebenen sind, geht die Reise weiter. Sie decken eine neue Expeditionskarte auf.

Spielende

Eine Runde endet, wenn alle Spieler freiwillig ins Camp zurückgekehrt sind oder wenn zwei identische Fallenkarten gezogen wurden. Gespielt wird über fünf Höhlen. Wer am Ende die meisten Rubine bzw. Diamanten gesammelt hat, gewinnt das Spiel.

Beurteilung

Wer meine bisherigen Beiträge gelesen hat, weiss dass ich Spiele vom Iello Verlag besonders mag. Das ist bei Diamant nicht anders. Es bringt alles Notwendige für ein tolles Familienspiel mit: einfache Regeln, kurze Spieldauer, etwas Glück und viel Spass. Diamant hat es sogar auf meine Topliste geschafft:

Natürlich ist Diamant kein Brettspiel, dass man nächtelang durchzockt. Aber bei uns bleibt es nie bei einer einzelnen Runde. Ein Unglücksrabe fordert immer eine Revanche. Der «Push-your-luck» Mechanismus wirkt magisch. Es ist dieselbe Faszination wie beim Roulette im Casino: Wer immer weiterzockt, verliert am Ende alles.

Bei Diamant versetzt man sich zudem in die Lage der Mitspieler. Werden sie die Höhle verlassen? Werden Sie denken, dass ich die Höhle verlasse? Das kurzweilige Spiel bietet auch Platz für ein bisschen Schadenfreude. Vor allem in Gruppen ab fünf Personen zündet Diamant so richtig.

Ausgezeichnetes Spielmaterial von Iello

Wie von Iello gewohnt, ist das Spielmaterial wunderschön gestaltet. Jeder Spieler erhält eine Schatztruhe, wo er seine Edelsteine verstauen kann. Die Karten sind intuitiv gestaltet und die Spielregeln sind familienfreundlich geschrieben.

Spielcharakter

Komplexität
2
Diamant ist ein leicht zugängliches Brettspiel. Schon nach der ersten Höhle spielt es sich locker flockig.
Glücksfaktor
3
Der Glücksfaktor ist erheblich. Die Spieler haben keinen Einfluss darauf, welche Expeditionskarten aufgedeckt werden.
Strategie
2
Soll ich in der Höhle bleiben oder doch besser den Schatz absichern? Es ist ein Abwägen von Wahrscheinlichkeiten. Natürlich ohne zu rechnen. Das geschieht alles intuitiv.
Kommunikation
2
Kommunikation steht nicht im Vordergrund, da jeder Spieler seine Entscheidung geheim trifft. Neckische Bemerkungen oder Gebete für die richtige Expeditionskarte gehören allerdings dazu.
Hektik
1
Diamant ist kein hektisches Spiel. Trotzdem verspüren die Spieler keine grossen Wartezeiten.

Fazit

Diamant ist ein hervorragendes Familienspiel. In jeder Konstellation ab vier Spielern macht es richtig Spass. Gier und Mut liegen dabei nahe beieinander. Dank der kurzen Spielzeit bleibt es selten bei einer einzelnen Partie.

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